Die Geschichte des Tegeler Fließes
Das Tegeler Fließ, so wie wir es heute kennen, erhielt seine Form in der letzten Eiszeit, der Weichsel-Eiszeit. In dieser Eiszeit schoben sich riesige Eismassen über den Berliner Raum und formten Endmoränen, Grundmoränen, Sander und Urstromtäler. Das entstandene Schmelzwasser floss aus dem Norden in das Urstromtal. Daraus entwickelte sich das Tegeler Fließ. Zu den Ausläufern der Grundmoräne gehören zum Beispiel die Lübarser Höhen. Die Rollberge und der Lübarser Rücken sind Wallberge. Diese entstanden durch das Einspülen von Sanden und Kiesen in eine Gletscherspalte. Das Tegeler Fließ wurde zu einem wilden Flusssystem und bildete breite, kiesgefüllte Täler mit Niederungsmooren. Eine von vielen Quellen des Tegeler Fließtals liegt in Basdorf. Dieser Quellarm gelangt nach 27 km in den Tegeler See. Die breiteste Stelle des Fließes beträgt 8 m. Das Fließ hat eine Tiefe von 0,3 bis 0,88 und an den Rändern befinden sich Erlenbuchwälder, Niedermoore und Feuchtwiesen, auf denen die Wasserbüffel leben. Wichtig für die Entwicklung des Tegeler Fließtals waren auch Mühlenstaue, wie zum Beispiel das an der Hermsdorfer Mühle. Der Bau der Wassermühlen führte zu einer Wasserregulierung, zur Entstehung des Hermsdorfer Sees und des Tegeler Teiches und zur Vermoorung. Das Fließ durchquert heutzutage nur noch den Hermsdorfer See, welcher zu einer Verringerung der Fließgeschwindigkeit beiträgt. Diese Verringerung führt zur Sedimentation von Schwebstoffen und zur Faulschlammbildung. Das Tegeler Fließ steht aufgrund der landschaftlichen Eigenart und der abwechslungsreichen Lebensräume unter Landschaftsschutz.